Dritte Ausbildungstour durch die Glasregion ARBERLAND

Dritte Ausbildungstour durch die Glasregion ARBERLAND

Mittelschüler besuchen glasverarbeitende Betriebe

Quarz, Pottasche, Kalk und Brennholz. Bereits in der Grundschule lernt der „Waidler“ – und das nicht ohne Stolz: Der Landkreis Regen ist eine Glasregion. Abseits des Heimat- und Sachkundeunterrichts bleibt die Branche aber häufig abstrakt. Um jungen Menschen zu zeigen, welch vielfältige Job- und Karriereoptionen sie in den Glas-, Optik- und Technikfirmen „direkt vor der Haustür“ erwarten, hat das von der Kreisentwicklungsgesellschaft ARBERLAND REGio GmbH geführte „Netzwerk Glas“ nun zum dritten Mal zur Ausbildungstour durch den Landkreis Regen eingeladen.

Die Tour durch die heimischen Glasbetriebe stieß erneut auf eine große Nachfrage. 136 Jugendliche und Lehrkräfte der Mittelschulen Ruhmannsfelden, Kirchdorf im Wald und Viechtach haben sich zusammen mit dem Netzwerk Glas in drei verschiedenen Bustouren auf den Weg durch die Glasregion ARBERLAND gemacht. „Unsere Initiative zur Imageverbesserung und Nachwuchssicherung trifft bei den Schulen auf große Resonanz“, freuen sich Regionalmanager Stephan Lang und Projektassistentin Andrea Kreitmayr.

Mittelpunkt der drei Touren war die Glasfachschule Zwiesel. Hier konnten die Acht- und Neuntklässler das moderne und international renommierte Berufsbildungszentrum für Glas besichtigen. Schulleiter Hans Wudy informierte mit seinem Lehrerkollegium über die Glasberufe der schulgeldfreien Ausbildungsstätte für Glas und Optik und gab einen Einblick in die Bereiche Glasindustrie, Glashandwerk und Glasdesign. In den Abteilungen für Apparatebau, Glasmalerei, -bläserei und -schleiferei sowie in Fachbereichen Flachglasmechanik und Glasdesign schauten die Gäste einer Reihe hochkonzentrierter Schüler über die Schulter, die gerade an Schulprojekten und kreativen Entwürfen für verschiedene Wettbewerbe arbeiteten.

Bei der Zwiesel Kristallglas AG, dem Premiumhersteller für Trinkgläser, wurde den Schülern die Bedeutung und Formvielfalt des Rot- und Weißweinglases nähergebracht. Das Unternehmen achtet auf ein streng gehütetes Rohstoffmischverhältnis, welches sein Glas besonders bruchsicher macht. In der Produktionshalle erläuterte Felix Dolejsch mit seinem Team die industrielle Glasherstellung vom heißen geschmolzenen Glasgemenge bis zum fertigen Trinkglas.

Im Glasdorf Weinfurtner in Arnbruck präsentierte Richard Weinfurtner den Schülern neben der hauseigenen Flachglasherstellung für individuelle Baulösungen eine weitläufige gläserne Einkaufs- und Wohlfühlwelt, die Kunden zum Verweilen, Träumen und Entspannen einlädt und eine breite Vielfalt von Ausbildungsberufen bietet.

Rund um die manuelle Glasfertigung ging es bei der Glasmanufaktur von Poschinger, die 2018 ihr 450-jähriges Jubiläum feiert. Die Schüler konnten hier bei der Erstellung von mundgeblasenen Glasobjekten zusehen, die als Designerstücke oder Sonder- und Einzelanfertigungen an Kunden aus aller Welt gehen. Herbert Kammermeier führte die Gruppe durch alle Produktionsbereiche und erläuterte worauf es im Glashandwerk besonders ankommt.

In der Glashütte Valentin Eisch in Frauenau erklärte Seniorchef Alfred Eisch den Jugendlichen, dass sich der Betrieb bewusst durch Qualität, handgearbeitete Einzelstücke und innovative Produktionsware – wie das atmende Glas oder den nichttropfenden Dekanter – von Günstigglasherstellern abgrenzen möchte. Die jungen Leute durften auch hier versierten Glasbläsern bei der Herstellung eines Champagnerkelchs über die Schulter schauen und bewunderten formschöne Karaffen, die zum Weingenuss der besonderen Art beitragen.

Glas von der technischen Seite zeigte die Firma Qioptiq GmbH & Co. KG in Regen. Ausbildungsleiter Josef Eiter und sein Team führten bei einem spannenden Betriebsrundgang die Entwicklung und Produktion innovativer Optiklösungen und photonischer Produkte vor. Beeindruckt waren die jungen Gäste, dass Qioptiq-Produkte nicht nur in der Medizin und Rüstung, sondern auch in der Raumfahrt verwendet werden.

Auch DD-Optik aus Kirchdorf im Wald ist ein hochspezialisiertes Optikunternehmen. Als Hersteller optischer Komponenten für Laseranwendungen, Medizintechnik und Fotooptik ist DD-Optik Partner bei der Fertigung zahlreicher Prototypen und Kleinserien. „Wir stellen alles her, wo man durchschauen kann – außer Brillen“, witzelte Geschäftsführer Franz Dankesreiter bei der Unternehmensbesichtigung. Der Mix von traditioneller Herstellung und High-Tech-CNC-Equipment versetzt das Unternehmen in die Lage, anspruchsvolle Kundenforderungen zu erfüllen – sei es bei der Rauhtiefe im Angströmbereich oder bei Formhaltigkeit im Nanometerbereich, die in der Messtechnik unverzichtbar ist.

In Viechtach lernten die Mittelschüler die UAS Messtechnik GmbH kennen, ein seit 1984 international auf den Gebieten der industriellen Mess-, Steuer- und Regeltechnik tätiges Unternehmen. Als Partner der Firma SIEMENS, mit der längsten Erfahrung in der Glasindustrie, konnte UAS in den vergangenen Jahren mehr als 80 Projekte in den Bereichen Float-, Behälter- TFT/LCD- und Faserglas realisieren, informierte Sebastian Huber.

 

Voll neuer Eindrücke und Praktikumsmöglichkeiten traten die drei Schülergruppen am Ende der Betriebsrundfahrt die Heimreise an. Regionalmanager Stephan Lang zog nach dem Tourtag und dem großen Interesse der Schulen ein positives Fazit: „Unsere Netzwerk Glas Unternehmen bieten attraktive Berufschancen und suchen dringend Nachwuchskräfte. Mit der Tour möchten wir deutlich machen, dass der Werkstoff Glas Zukunft hat und die heimischen Betriebe zu den Besten der Glasbranche zählen – vom Glashandwerk bis zur Glastechnologie.“

Einen Überblick über offene Ausbildungsstellen bei Netzwerk Glas Unternehmen für das nächste Ausbildungsjahr (Beginn: September 2018) gibt nachfolgende Tabelle. Infos zu den Ausbildungsberufen und Kontaktdaten der Unternehmensansprechpartner finden Sie unter:

Broschüre für Berufschancen im ARBERLAND

Bei Fragen hilft gerne auch das Netzwerk Glas (Tel. 09921 / 9605 4143) weiter.

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