Ausbildungstour rund ums Kraftfahrzeug sowie Heizungs- und Klimatechnik im ARBERLAND
Um potenzielle Lehrlinge für die Berufsbilder des Kraftfahrzeugmechatronikers und Anlagenmechanikers für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik zu gewinnen, hat das Regionalmanagement der ARBERLAND REGio GmbH in Kooperation mit der KFZ- und Heizungsbau-Innung eine Betriebstour durchgeführt. Ein Kleinbus mit Schülern des Förderzentrums Viechtach, der Siegfried-von-Vegesack Realschule Regen und der Mittelschulen Teisnach und Rinchnach steuerte namhafte Betriebe im Landkreis Regen an, die den jungen Leuten ihr Unternehmen und dessen Ausbildungsvorzüge präsentierten.
Als erste Station auf ihrer Reise besuchten die Jugendlichen das Autohaus Grassinger im Regener Gewerbegebiet Schönhöh. Das in zweiter Generation geführte Mitsubishi- und FIAT-Vertragshaus bietet sämtliche Leistungen rund ums Kraftfahrzeug an – von der Wartung bis zur Unfallinstandsetzung. „Wir verkaufen circa 200 Autos im Jahr. Hierzu zählen Neuwagen ebenso wie Tageszulassungen und gebrauchte Modelle. Wir haben viele Kunden mit den unterschiedlichsten Budgets, Wünschen und Vorstellungen“, erklärte Michael Grassinger Junior. Das Autohaus beschäftigt derzeit zehn Mitarbeiter und legt großen Wert auf ein familiäres Arbeitsumfeld. Nach der Besichtigung der Werkstatt und einem Plausch mit dem aktuellen Auszubildenden, führte der Juniorchef einen Neuerwerb vor: Den Mitsubishi Plug-in Hybrid Outlander. Dieser warf bei den jungen Männern allerlei Fragen auf: Wie funktioniert das Zusammenspiel von Elektro- und Verbrennungsmotor, wie groß ist die rein elektrische Laufleistung und rentiert sich solch ein Gefährt in unseren Breiten überhaupt? Bei den technischen Feinheiten konnte auch Oberstudienrat Michael Niedermeier, Lehrer für Metalltechnik an der Staatlichen Berufsschule Regen, weiterhelfen. Er hatte es sich an diesem Tag zur Aufgabe gemacht, den Jugendlichen die theoretische Seite einer Ausbildung zum KFZ-Mechatroniker näherzubringen und wusste: „In den Bereichen elektronisches und automatisiertes Fahren liegt die Zukunft!“ Beim Probesitzen im Neuwagen stießen auch Regens Landrat Michael Adam und ARBERLAND REGio-Chef Herbert Unnasch zu der Gruppe. Adam wagte einen Blick unter die Motorhaube: „In so einem Kraftfahrzeug steckt heute mehr Technik als damals bei der Mondlandung in der Apollo 11!“ Unnasch bedankte sich bei allen Beteiligten für die investierte Zeit. „Es würde uns sehr freuen, wenn wir den ein oder anderen für ein Praktikum oder eine Ausbildung begeistern könnten!“ Die Berufsschule Regen biete interessierten Nachwuchskräften beste Ausbildungsbedingungen im Landkreis.
Ein weiteres bekanntes Autohaus lernten die Jugendlichen in der AVP Autoland Niederlassung Zwiesel kennen. Die Automobilhandelsgruppe zählt 14 Standorte und 700 Mitarbeiter in der Region – und ist damit die Größte Ostbayerns. Vor Ort in der Glasstadt präsentierten Geschäftsführer Georg Oswald und sein Team zunächst das Verkaufsgespräch 2.0 mit digitaler Wagenkonfigurierung. Auch in puncto Service und Wartung funktioniert das Unternehmen, so Oswald, weitestgehend papierlos. „Per Tablet lässt sich so ein Wagen heute in allen Einzelheiten virtuell darstellen“, erklärte er. Aufgeteilt in zwei Gruppen ging es anschließend weiter in die Werkstatt bzw. zum Konferenzraum, wo Personalreferent Florian Schreder die Ausbildung zum KFZ-Mechatroniker vorstellte. Allein 42 Lehrlinge wurden im vergangenen Jahr eingestellt – mit nahezu hundertprozentiger Übernahmechance. Das Berufsbild des KFZ-Mechatronikers setzt sich, wie der Begriff bereits verrät, aus den Bereichen Mechanik und Elektronik zusammen. Potenzielle Auszubildende sollten deshalb, so Schreder, Spaß am Fehlersuchen und Tüfteln mitbringen. „Es ist nicht mehr so, dass ihr euch nur die Hände schmutzig machen müsst“, verriet er. „Das Auslesen von Fahrdaten und Beheben von Störungen erfordert gute EDV-Kenntnisse. Ihr solltet deshalb mindestens einen Hauptschulabschluss haben.“ Um Auszubildende intern noch besser schulen, fördern und weiterbilden zu können, wolle man 2018 zudem eine „AVP-Akademie“ einrichten. Parallel ließ Werkstattleiter Stefan Augustin seine Gruppe Jugendlicher Hand anlegen: Sie durften Reifen ab- bzw. aufzuziehen und begutachteten Unfallschäden an diversen Fahrzeugen.
Nach einer Stärkung im ARBERLAND-Haus machte die Ausbildungstour bei Achatz Sanitär- und Heizungstechnik halt. Das 2013 bezogene Büro- und Kundenforum in Exenbach/Arnbruck bietet Mitarbeitern und Auftraggebern neben einer Ausstellung aktueller Gebäudeheizsysteme und einer Bäderausstellung mit 3-D-Visualisierung auch moderne Schulungsräume. Hier lernten die Schüler nicht nur den 1978 gegründeten Installationsbetrieb, sondern auch die Rahmenbedingungen der Ausbildung zum Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik kennen. Für Letzteres sorgte Fachoberlehrer Reinhard Schreiner von der Berufsschule Regen, der die jungen Leute auf diesem Teil der Tour begleitete. Für die vielfältigen Bereiche, Fort- und Weiterbildungschancen, die das Berufsbild heute mit sich bringt, steht beispielhaft Josef Achatz Junior. Nach seinem Studium der Versorgungstechnik und fünf Jahren Tätigkeit in Ingenieurbüros in Oberbayern kehrte Achatz 2011 in den elterlichen Betrieb zurück, um diesen zukünftig in zweiter Generation zu führen: „Ihr könnt euch – je nach persönlichem Interesse – spezialisieren und ganz unterschiedliche Wege einschlagen“, verriet er. Wiederum in zwei Gruppen aufgeteilt besichtigten die Schüler das eindrucksvolle Gebäude und durften sich am Verpressen von Wasserrohren versuchen. „Hier haben sich alle äußerst geschickt angestellt“, lobte Achatz Junior, dem die Nachwuchsförderung sichtlich ein Anliegen ist.
Von Arnbruck aus ging es nach Prackenbach zur Brunner GmbH. Ebenfalls regional und überregional als Meister- und Fachbetrieb aktiv, liegen Inhaber Christian Brunner der persönliche Kundenkontakt und Lösungen ganz nach Wunsch des Auftraggebers am Herzen. Nach Besichtigung der Werkstatt und des gut sortierten Lagers vor Ort hatten die Schüler Gelegenheit, sich an der Montage von Metallrohren zu versuchen. Hier wurde mit viel Freude und Lust am Experimentieren zugeschnitten, in Winkel gebogen und verpresst, bis originelle kleine Kunstwerke entstanden. Auch der Meister und Fachoberlehrer Reinhard Schreiner packten tatkräftig mit an. Bei dieser Gelegenheit bemerkten die Schüler, dass Leitungssysteme, wie sie in den verschiedenen Phasen der Berufsschule angefertigt werden müssen, kein Hexenwerk sind. Der ein oder andere versuchte gar, das ausgestellte Stück eines Azubis nachzubauen. „Es macht direkt Spaß zuzusehen“, kommentierte Regionalmanager Stephan Lang – und freute sich, dass sich eine so interessierte Gruppe für die Betriebsbesichtigungen gefunden hatte. Auch auf Brunner machten die jungen Leute Eindruck: „Man sieht, dass sie handwerkliches Geschick und technisches Verständnis besitzen. Beides ist für den Beruf unerlässlich.“ Regionalmanager Stephan Lang und Projektassistentin Maria Schneider zogen am Ende der Tour ein positives Fazit. Die Schüler erhielten einen tiefen Einblick in die Ausbildungsbetriebe und Ausbildungsberufe, die an der Berufsschule in Regen erlernt werden können.
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