Tourismus für Alle – Urlaub ohne Barriere
Behindertenbeauftragte der Staatsregierung informiert sich über barrierefreien Tourismus im ARBERLAND
Auf Einladung des Regionalmanagements der ARBERLAND REGio GmbH besuchte Irmgard Badura, Behindertenbeauftragte der Bayerischen Staatsregierung, den Landkreis Regen. Zwei inklusive Projekte im Tourismusbereich haben Badura besonders begeistert. Susanne Wagner, Leiterin der Tourismusförderung der ARBERLAND REGio GmbH, stellte das Projekt „Tourismus für Alle“ vor.
Der Landkreis Regen sei eine von zehn Modellregionen in Bayern, die von der Bayern Tourismus Marketing GmbH (BayTM) ausgewählt wurden. Touristische Dienstleistungsbetriebe können sich hier mit ihrem barrierefreien Angebot zertifizieren lassen. Um dabei den finanziellen Aufwand für Beratung und Zertifizierung möglichst gering zu halten, haben sogar drei Mitarbeiterinnen der Abteilung Tourismusförderung der ARBERLAND REGio GmbH eine Fortbildung als „Zertifizierer“ beim Deutschen Tourismusverband absolviert. Aktuell werde die Zertifizierung von Hotel- und Gastrobetrieben sowie touristischer, privater und kommunaler Einrichtungen über das Projektbudget der BayTM gefördert. Darüber hinaus stelle die ARBERLAND REGio GmbH aber zusätzliche Mittel zur Verfügung, um weitere Betriebe nach Auslaufen der Förderung zu einer Zertifizierung zu ermutigen. „In einer speziellen Broschüre zum barrierefreien Tourismus wollen wir zudem die barrierefreien Angebote im Landkreis besonders sichtbar machen und bewerben“, erläutert Wagner. „Die Zertifizierung ist ein wichtiges Instrument, um den Qualitätsstandard zu dokumentieren“, betont Helmut Plenk, Vdk-Kreisgeschäftsführer, Behindertenbeauftragter des Landkreises Regen und weiterer Stellvertreter des Landrats. Die Tourismusabteilung im Landkreis Regen bzw. ARBERLAND sei schon seit Jahren engagiert, die Barrierefreiheit im Landkreis zu verbessern, um damit Menschen mit Behinderung attraktive Urlaubsmöglichkeiten bieten zu können. „Barrierefreie Angebote sind auch mit Blick auf Senioren ein immer größer werdender Markt.“ Diesen Weg müsse man im Landkreis konsequent weitergehen. Regionalmanager Stephan Lang sieht in diesen Maßnahmen auch einen wichtigen Beitrag in Sachen Familien- und Generationenfreundlichkeit.
Anschließend berichtete Klaus-Dieter Neumann von seinem inklusiven Fotoprojekt „servus – shakehands“. Neumann übernimmt mit drei jungen Rollstuhlfahrern, die er in der Fotografie unterrichtete, Foto-Aufträge. So hat die Gruppe, die sich „Rollicam“ nennt, bereits im Nationalpark Bayerischer Wald dokumentiert, wie sich der Ist-Zustand in Sachen Barrierefreiheit im Nationalpark Bayerischer Wald darstellt und wo Verbesserungen möglich sind. Ein Folgeauftrag ist bereits eingegangen. Die jungen Menschen fotografieren mit Kameras, die an Spezialstativen an ihrem Rollstuhl befestigt werden. „Unser Sebastian kann den Auslöser nicht per Knopfdruck betätigen. Eine Lichtschranke hinter der Kamera, die auslöst, hat die Schwierigkeit aus der Welt geschafft“, so Neumann, der die Ausrüstungen aus eigener Tasche zahlte. Irmgard Badura zeigte sich beeindruckt von dem Angebot und begrüßte, dass die Leiterin der Tourismusförderung Susanne Wagner spontan beschloss, „Rollicam“ einen Foto-Auftrag für die neue Broschüre zum barrierefreien Tourismus zu erteilen.