Vortrag zum Thema „Barrierefreies Bauen“ im ARBERLAND HAUS Regen

Vortrag zum Thema „Barrierefreies Bauen“ im ARBERLAND HAUS Regen

Referentin Yvonne Knobloch (4. v. r.) und Kreisbehindertenbeauftragter Helmut Plenk (1. v. r.) sowie Kreisseniorenbeauftragte Christine Kreuzer (6. v. r.) und Regionalmanager Stephan Lang (3. v. r.).

Obwohl wir alle im Alter davon profitieren würden, planen – so die Erfahrung von Architekten, Ämtern und Behörden – immer noch sehr wenige Menschen ihre Renovierungsarbeiten und Neubauten barrierefrei. Um diese „Barrieren in den Köpfen“, wie Regionalmanager Stephan Lang sie nennt, abzubauen, hatten die Kreisentwicklungsgesellschaft ARBERLAND REGio GmbH und der VdK ARBERLAND die kommunalen Senioren- und Behindertenbeauftragten zur Informationsveranstaltung „Barrierefreies Bauen“ eingeladen.

Wie wichtig Barrierefreiheit im Landkreis Regen bereits jetzt schon ist, erkennt man, wenn man einen Blick auf den statistischen Zahlen wirft. In seiner Funktion als VdK-Geschäftsführer und Behindertenbeauftragter des Landkreises Regen stellte Helmut Plenk aktuelle demografische Entwicklungen vor, welche die gesellschaftliche Überalterung deutlich machten: Von 77.305 Landkreis-Einwohnern seien heute bereits 15.800 über 65 Jahre alt. „Es ist statistisch zu erwarten, dass diese Zahl in den kommenden Jahren um 30 Prozent ansteigt“, erklärte er. Bei der Gruppe der 90-Jährigen rechnet man im Zeitraum 2002 bis 2050 mit einem Anstieg um 248,6 Prozent. Als deutliches Zeichen dürfe man auch die gegenwärtig 3.146 Pflegebedürftigen rechnen. „Ohne die Betreuungsmöglichkeiten zu Hause wäre unser Pflegesystem völlig überlastet“, meinte Plenk. Sein Appell an die Anwesenden lautete deshalb nicht nur, frühzeitig an rechtliche Absicherungen zu denken und sich zu fragen, wer im Falle eines Unfalls oder körperlichen Gebrechens helfend einspringen könnte, sondern eben auch, wie es um die Beschaffenheit der eigenen vier Wände bestellt ist.

Als Expertin zum Thema war Yvonne Knobloch der Einladung des Regionalmanagements und des VdK ARBERLAND gefolgt. Seit 2007 ist sie in der Abteilung „Ehrenamt und Soziale Praxis“, Ressort „Leben im Alter“, des VdKs Bayern tätig. Angereist war sie mit einer ganzen Reihe von Praxisbeispielen aus Privatbauten, deren Aus- und Umbau sie begleitet hatte. Diese Maßnahmen betrafen Herdsicherungen, Haltegriffe, Nachtbeleuchtungen und Sitzmöbelerhöhungen ebenso wie Treppenlifte, Türverbreiterungen und aufwändige Schwellenausgleiche. „Für fast alles gibt es eine Lösung“, ermutigte sie, „zumal sich gerade für kleinere Anpassungen Unterstützer finden.“ Als Anlaufstellen für eine solche finanzielle Förderung nannte sie die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW), die Reha-Träger und Berufsgenossenschaften, das Zentrum Bayern Familie und Soziales (ZBFS), Sozialamt, Pflegekasse, Stiftungen sowie das Bayerische Wohnungsbauförderprogramm. Dieses gewährt bei Wohnraumanpassungen an eine Behinderung leistungsfreie Baudarlehen bis zu 10.000 Euro in Mietwohnungen und im Eigenheim.

„Vor der Antragstellung“, so die Veranstaltungsorganisatoren, sollte man jedoch keinesfalls mit der Baumaßnahme beginnen. „Es sei denn, sie möchten aus Unwissenheit um bestimmte Richtlinien auf einem Großteil der Kosten sitzenbleiben.“ Hier boten sich die Referenten persönlich als Ansprechpartner an.

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